Bayerischer Bergbau und Steine- und Erden-Tag am 24. Juli 2015 in Ulm

Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM) fördert und vertritt als Wirtschaftsverband die gemeinsamen wirtschaftlichen, umwelt- und rohstoffpolitischen sowie die technischen und fachlichen Belange und Interessen der Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe in Bayern gegenüber der Landesregierung, den Behörden, Institutionen, Verbänden und der Öffentlichkeit sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene. Geschäftsführender Vorsitzender des Vorstands ist Professor Dr. Matthias Reimann, Chefgeologe der Knauf Gips KG.

Alle zwei Jahre trifft sich der Verband, seine Mitglieder und interessierte Fachwelt zum ABBM Bergbau- und Steine- und Erden-Tag, dieses Jahr in Ulm, der verbindenden Stadt der zwei südlichsten Bundesländer. Das sollte die gemeinsamen Anliegen und die Diskussion dazu fördern.

Unter der Überschrift „Europäische und deutsche Rohstoffinitiativen – politischer Wille und Praxis“ setzte sich die Tagung mit diesen verschiedenen Initiativen der letzten zehn Jahre auseinander, meist geboren als verspätete Reaktion auf den weltweiten wirtschaftlichen Boom ab 2005, und was daraus wurde. Die Nachfrage nach Rohstoffen schoss damals derart in die Höhe, dass Versorgungssicherheit und kalkulierbare Preise nicht mehr gegeben waren. Obwohl sich das in der Krise ab Ende 2008 bei vielen Stoffen schnell beruhigte, hatten Rohstoffe erheblich an Aufmerksamkeit gewonnen, auch die heimischen Ressourcen. Spannend war nun eine Bestandsaufnahme, acht Referenten beleuchteten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Über 70 Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik und aus Österreich fanden die Zusammenstellung wohl auch interessant und das war sie letztlich auch.

Die verschiedenen Initiativen konnten nicht wirklich nachhaltig die Sicherung heimischer Rohstoffe bewirken. EU-Leitlinien sind in der Raumordnung lediglich Appelle an die hier zuständigen Mitgliedsstaaten, was in Deutschland bei Natura 2000 dauerhafte Kontroversen in der Durchführung bewirkt. Zudem wurde von den meisten Referenten

direkt oder indirekt mangelnde Akzeptanz in der Gesellschaft konstatiert. In vielen Bundesländern wird der Raum eng, wenn es Zuzug und Bevölkerungszunahme gibt. Daraus ergeben sich in den meisten Bundesländern Verschlechterungen in Gesetzgebung und Genehmigungspraxis sowie eine unzureichende Reservierung heimischer Lagerstätten in der Raumordnung – Ausnahme Sachsen, wo ein kleiner Aufbruch zu mehr Rohstoffgewinnung festgestellt wird.

Doch oft resultiert schon Nutzungskonzentration auf wenige Lagerstätten, und letztere werden noch dazu qualitativ schlechter, die Filetstücke sind erschöpft, die „Planvorräte“ nehmen ab. Daher ist es fatal, dass sich die Abwendung von einer Daseinsvorsorge auch in der Vernachlässigung der Geologischen Dienste äußert, der qualitativen Umorientierung der Geologen-Ausbildung hin zu Ökologie und weg von qualitativ guter Kartierung. Viele weiße Flecken in geologischen Karten sind die Folge. Ein ausführlicheres Resümee ist auf der Homepage der ABBM nachzulesen. Es bleibt viel zu tun. Wir brauchen kraftvolle und konsequente neue Initiativen für die heimische Rohstoffsicherung und -gewinnung.

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